WORWORT UISG BULLETIN N. 174
DIE FÜRSORGE UND DER SCHUTZ DER KLEINEN UND WEHRLOSEN
Die UISG setzt sich weiter für den Schutz von Kindern und erwachsenen Schutzbefohlenen ein. Sowohl 2020 als auch in diesem Jahr hat das UISG-Büro für Schutz und Fürsorge eine Reihe von Webinaren veranstaltet, in Zusammenarbeit mit der Päpstlichen Kinderschutzkommission, dem Kinderschutzzentrum (Universität Gregoriana), der Union der Generaloberen (USG) sowie der italienischen Kinderschutzorganisation Telefono Azzurro. Die Webinare sind insbesondere Generaloberinnen und Generaloberen sowie ihren Delegaten vorbehalten.
Informationen und Dokumente zu diesen Veranstaltungen gibt es auf der Website der UISG: www.uisg.org
Am 2. Oktober 2020 hat auch die Geschäftsstelle Catholic Care for Children International (CCCI) offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Die Verantwortliche, Sr. Niluka Perera, hat einige wichtige Webinare angeboten, um die ganze Tragweite des Anliegens des CCCI sowie die Bedeutung der Annahme des durchgehenden Schutzes zu erläutern.
Wie Papst Franziskus uns in Erinnerung ruft, betrifft die Frage des Schutzes von Minderjährigen und verletzlichen Personen das geweihte Leben und die Kirche als Ganzes sehr:
Der Schutz von Minderjährigen und Schutzbefohlenen ist fester Bestandteil der Botschaft des Evangeliums, die die Kirche und alle ihre Glieder aufgerufen sind, in der Welt zu verbreiten. Denn Christus selbst hat uns die Fürsorge und den Schutz der Kleinen und Wehrlosen anvertraut: »Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf« (Mt 18,5). Wir alle haben daher die Pflicht, die Minderjährigen und die Schutzbefohlenen großherzig aufzunehmen, für sie ein sicheres Umfeld zu schaffen und in erster Linie auf ihre Interessen zu achten. Das erfordert eine beständige und tiefe Umkehr, in der die persönliche Heiligkeit und der moralische Einsatz dazu beitragen können, die Glaubwürdigkeit der Verkündigung des Evangeliums zu fördern und den Bildungsauftrag der Kirche zu erneuern.
(Apostolisches Schreiben in Form eines »Motu proprio« von Papst Franziskus über den Schutz von Minderjährigen und Schutzbefohlenen, 26. März 2019).
Claudia Giampietro
Die UN-Kinderrechtskonvention und ihre Bedeutung für die Werke der Ordensinstitute
Über ein Drittel der heutigen Weltbevölkerung sind Kinder, und sehr viele von ihnen leben in äußerster Armut, an Orten, wo man nicht in der Lage ist, die Verpflichtung und Chance, in ihre Zukunft zu investieren, zu erkennen. Wir fragen uns gemeinsam: Was können die weiblichen Ordensinstitute tun, um Leitlinien zum Kinderschutz zu entwickeln, die die in der Kinderrechtskonvention enthaltenen Prinzipien berücksichtigen?
Sr. Niluka Perera SGS
Vom Kinderheim zur Kinderfürsorge in Familien
Die Internationale Vereinigung von Generaloberinnen (UISG) hat Catholic Care for Children International (CCCI) am 2. Oktober 2020 offiziell ins Leben gerufen. Die Veranstaltung signalisierte ihren Einsatz für die Förderung der Bewegung zur Reform der Kinderfürsorge. Die Vision des CCCI ist eine Welt, in der jedes Kind in einer liebevollen Familie oder in familienähnlichen Strukturen aufwächst.
Sr. Tiziana Merletti, SFP
Das Unwesen des Missbrauchs von Ordensschwestern. Das Bemühen der Institute um Transparenz, richtiges Handeln, Mitgefühl.
Wir können dem Heiligen Geist dankbar sein, dass er uns aufgerufen hat, diese schweren Schritte in einem günstigen Augenblick zu tun, in dem die ganze Kirche aufgefordert ist, ein synodaleres Selbstbild zu entwickeln, gemeinsam unterwegs zu sein, die Ressourcen zu vereinen, sich nicht gegenseitig zu verurteilen, wenn so etwas bei uns geschieht. Ich denke oft an die Worte einer Generaloberin, die vor einiger Zeit zu mir gesagt hat: „Wir meinen immer, dass es bei uns nie passieren wird, aber diese Fälle kommen häufiger vor als wir zuzugeben bereit sind“. Man kann die Begleitung einer Schwester, die Opfer von Missbrauch geworden ist, nicht improvisieren, und schon gar nicht die einer Schwester, die zur Täterin geworden ist. Dennoch brauchen beide Gehör, Unterstützung, Einbindung in einen Heilungsprozess. Die Zeit, die Energie und die wirtschaftlichen Ressourcen, die das Institut einsetzen kann, sind gesegnet, weil man Sorge trägt für ein größeres Gut.
Dr. Myriam Wijlens
Staffelübergabe der Muttergemeinschaften an junge Missionsgebiete: Herausforderungen des Strukturwandels in Ordensinstituten mit Missionstätigkeit
Sehr viele internationale Ordensinstitute mit Hauptsitz in Europa, ja in der westlichen Welt, stehen vor einem nie zuvor erlebten Umbruch: wegen des Alterungsprozesses der Schwestern, Patres und Brüder werden nicht nur in Europa bzw. in den Industrieländern, sondern dadurch auch in anderen Teilen der Welt immense Änderungen zukommen. Diese liegen erstens im Bereich der ordensinternen Leitung, die nicht länger von Mitgliedern aus Europa ausgeübt werden kann, sondern auf Mitglieder aus den Teilen der Welt übergehen wird, welche meistens als der globale Süden bezeichnet wird.